Das Edelmetall Gold und seine Eigenschaften

Gold gilt seit mehreren tausend Jahren vor allem aufgrund seiner außergewöhnlichen gelben Farbe als beliebtes und wertvolles Edelmetall. Doch nicht nur die Geschichte des Edelmetalles ist bemerkenswert, sondern auch dessen Eigenschaften weisen einige Besonderheiten auf.

Die physikalischen Eigenschaften von Gold

Die zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten des Edelmetalls Gold hängen mit dessen besonderen Eigenschaften zusammen. Gold besteht aus lediglich einem stabilen Isotop und zählt somit zu den Reinelementen. Als Schwermetall weist Gold eine hohe Dichte auf, was bedeutet, dass die Masse bei einem relativ kleinen Volumen dennoch sehr hoch ist. Würde man Gold beispielsweise mit Marmor aufwiegen wollen, so wäre das siebenfache Volumen an Marmor nötig, um das gleiche Gewicht zu erreichen. Gold ist darüber hinaus ein sehr dehnbares Metall, weswegen es als Werkstoff für die Goldschmiedekunst und Elektroindustrie genutzt wird. So reicht bereits ein Gramm Gold aus, um einen über drei Kilometer langen Draht herzustellen. Auf der Duktilität von Gold – also der Eigenschaft, sich unter Belastung zu verformen ohne dabei beschädigt zu werden – basiert zudem die Verarbeitung des gelben Edelmetalls zu dünnen Folien, dem sogenannten Blattgold.

In der nachfolgenden Tabelle haben wir für Sie die wichtigsten Eigenschaften des Edelmetalls Gold zusammengefasst:

Physische Eigenschaften von Gold

Die chemischen Eigenschaften von Gold

Aufgrund seines lateinischen Namens „Aurum“ steht Gold mit den beiden Anfangsbuchstaben Au und der Ordnungszahl 79 als chemisches Symbol im Periodensystem. Gold ist im Vergleich zu anderen Elementen weitaus beständiger und ein sehr edles und korrosionsresistentes Metall, welches von Luft, Wasser und Säuren nicht angegriffen wird. Lediglich Chlor, Cyanide, Quecksilber, Selensäuren, Huminsäuren und ein Gemisch aus Salk- und Salpetersäure – das sogenannte Königswasser – haben die Kraft, Gold aufzulösen.

Da reines Gold für die Weiterverarbeitung oft zu weich ist, wird es im Rahmen einer Legierung mit anderen Metallen, wie z.B. Kupfer, Palladium oder auch Silber, vermischt, wodurch die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Gold verändert werden. Die Bezeichnung „Karat“ beschreibt hierbei die Menge des Goldgehaltes, wobei 24 Karat reinem Gold entsprechen.

Goldgewinnung – So entsteht das Edelmetall Gold

Zwar stellt die Goldwäsche die älteste Methode der Goldgewinnung dar, doch das Vermischen von goldhaltigem Sand und zerkleinertem Gestein mit Wasser löst lediglich 50% der Goldbestandteile vom übrigen Schlamm und Sand. Mithilfe von chemischen Verfahren kann dieser Anteil deutlich erhöht werden. Das Amalgamationsverfahren basiert beispielsweise auf der Löslichkeit von Gold durch Quecksilber. Die beiden Stoffe verbinden sich zu einer Legierung, die unter Erhitzung auf 360 Grad Celsius nach dem Abtrennen des Amalgams und dem Verdampfen des Quecksilbers wieder reines Gold ergibt. Ist der Goldgehalt eines Erzes für dieses Verfahren nicht mehr ertragreich, so wird unter dem Verfahren der Cyanidlaugerei mithilfe von Natriumcyanid das Edelmetall Gold abgelöst. Das hieraus gewonnene Rohgold weist oftmals schon einen Feingehalt von 900 auf. Soll ein noch höherer Feingehalt erreicht werden, so kommt die Chlorgasraffination und Elektrolyse zur Anwendung. Durch das Beimischen von Chlorgas werden die im Vergleich zu Gold nicht so resistenten Begleitmetalle in Chloride umgewandelt, die anschließend als Dämpfe entweichen und flüssiges Gold als Enderzeugnis zurücklassen. Dieses wird zur Weiterverarbeitung in Barren gegossen, die einen Feingehalt von 995 aufweisen. Reinstgold mit einem Feingehalt von 999,9 kann lediglich mithilfe der elektrolytischen Goldscheidung gewonnen werden, von der meist nur Scheideanstalten Gebrauch machen.

Anlagegold – Gold als Kapitalanlage

Gold dient seit über tausend Jahren als Wertaufbewahrungsmittel. In Form von Barren oder Münzen wird Gold auch heute noch von Anlegern, Banken oder Regierungen als sogenanntes Anlagegold zu Zwecken der Vermögensabsicherung verwendet. Dieses Anlagegold wird nach der gesetzlichen Definition in der EU mehrwertsteuerfrei gehandelt, sobald die folgenden Kriterien erfüllt sind:

  • Goldbarren und -plättchen müssen in einem von den Goldmärkten akzeptierten Gewicht vorliegen und einen Mindestfeingehalt von 995 Tausendstel – Goldmünzen von 990 Tausendstel – aufweisen.
  • Das früheste Prägejahr des Goldes ist das Jahr 1800.
  • Das Gold wurde oder wird noch als gesetzliches Zahlungsmittel im Ursprungsland verwendet.
  • Der Preis beim Verkauf übersteigt den Offenmarktwert des Goldgehaltes um nicht mehr als 80 %.

Anleger investieren üblicherweise in Gold, weil sie einen steigenden Goldpreis erwarten und sich somit Gewinne durch den späteren Wiederverkauf ihrer Anlagen erhoffen.

Das folgende Diagramm zeigt die Aufteilung des durchschnittlichen Goldbesitzes pro Person in physische Goldanlagen, Schmuck und Wertpapieren pro Person:

Goldbesitz pro Person in Deutschland