Aktuelle Preisentwicklung bei Gold und Silber

Marktkommentar vom 12.05.2014 – I

Gold in Euro - Diagramm

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe 

Nachdem für Goldinvestoren außergewöhnlich anspruchsvollen Investmentjahr 2013 verliefen die ersten vier Monate des laufenden Jahres sehr konstruktiv. Zwar drückt die aktuelle Stärke der europäischen Gemeinschaftswährung etwas auf die Notierungen des gelben Edelmetalls in Euro, dennoch entwickelt sich der Preis nach dem Abbau der spekulativen Übertreibung der Jahre 2010-11 nun wieder positiv entlang seines primären Aufwärtstrends.

Sehr konstruktiv stellt sich das Chartbild auch in der kurz- und mittelfristigen Perspektive für den Goldpreis in US-Dollar dar. Sowohl den kurzfristigen Abwärtstrend als auch den mittelfristigen Konsolidierungstrend konnte der Goldpreis bereits überwinden. Die nun zu erwartende Bewegung nach oben dürfte wieder an Dynamik gewinnen.

Unter Berücksichtigung der im Vergleich zum Vorjahr stark abnehmenden Verkäufe von ETF-Goldbeständen bei gleichzeitig anhaltender physischer Rekordnachfrage aus China (1. Quartal +0,75% ggü. Vorjahr) stehen die Chancen für eine Fortsetzung der Trendwende beim Gold sehr günstig.

Diagramm - Gold in USD

Quelle: Premium Trader | Grafik: SOLIT Gruppe 

Diagramm - Silber in Euro

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe 

Die Bodenbildungsphase beim Silberpreis verläuft aktuell noch deutlich schleppender als die bereits deutlich klarer erkennbare Trendwende beim großen Bruder Gold. Ob auch beim Silber in den nächsten Wochen und Monaten die Trendwende gelingt, hängt auch davon ab, ob das jetzige Preisniveau über die saisonal zumeist etwas schwächere Phase bis Ende Juni hinweg gehalten werden kann. Starke Preisrückgänge wie im letzten Jahr fanden in den ersten vier Monaten des Jahres nicht mehr statt, so dass auch beim Silberpreis eine Bodenbildung mit anschließender Wiederaufnahme des positiven Primärpreistrends immer wahrscheinlicher wird.

Bekanntermaßen hinkt die Preisentwicklung und Dynamik der Silbernotierungen denen des Goldpreises in der Frühphase einer Trendbewegung hinterher. Im Zuge sich verstetigender Preistrends bildet das Silber jedoch typischerweise anschließend ein positives Beta von größer Eins heraus, steigt also zeitlich etwas versetzt deutlich stärker als der Goldpreis.

Eine Richtungsentscheidung steht beim Silberpreis in den nächsten Wochen unmittelbar bevor, wie ein Blick auf die charttechnische Situation im Silberwochenchart in US-Dollar zeigt. Die positive Richtungsvorgabe des Goldpreises verdichtet die Annahme, dass der Silberpreis die dargestellte Dreiecksformation nach oben hin auflösen wird, mit der dann typischen Dynamik eines Silberpreisanstiegs.

Diagramm - Silber in USD

Quelle: Premium Trader | Grafik: SOLIT Gruppe (Daten bis 7. April 2014)

Diagramm - Gold-Silber Verhältnis

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe (Daten bis 7. April 2014) 

Auch das Preisverhältnis von Silber gegenüber Gold deutet auf einen bevorstehenden dynamischen Ausbruch des weißen Edelmetalls hin. Mit aktuell knapp 70 Unzen Silber, die für eine Unze Gold bezahlt werden müssen, ist das weiße Edelmetall in Relation zu den tatsächlichen Vorkommens- und Förderverhältnissen gegenüber Gold sehr günstig bewertet. Dieses natürliche Preisverhältnis bewegt sich aktuell in der Region um 15. Übrigens: im historischen Vergleich ist Silber auch gegenüber anderen Metallen, Rohstoffen und Anlageklassen derzeit deutlich unterbewertet.

Die Gründe für die momentan noch stark ausgeprägte Unterbewertung des wertvollen und seltenen Industrie- und Geldmetalls Silber sind hauptsächlich am Terminmarkt zu suchen, wo spekulative Marktteilnehmer in historisch hohem Ausmaß ungedeckte Silberverkaufspositionen eingegangen sind. Bei einer Trendwende des Preises wären diese Positionen auf Grund der hohen Kreditfinanzierung nicht mehr aufrecht zu erhalten. In Folge eines dann einsetzenden so genannten „Short-Squeeze“ würden die spekulativen Verkäufer sehr schnell gezwungen, auf die Käuferseite zu wechseln, um ihre Positionen zu neutralisieren – was dann die entsprechende höhere Preisdynamik des Silberpreises gegenüber dem Goldpreis zusätzlich befeuert.

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