Aktuelle Preisentwicklung bei Gold und Silber

Marktkommentar vom 22.08.2014 – I

Über die Sommermonate hinweg konnte sich der Goldpreis weiter stabilisieren. Nach der erfolgreichen Bodenbildung nehmen die Notierungen nun wieder Anlauf auf die 1.000 Euro-Marke pro Unze Gold. Mit dem Überschreiten dieser psychologisch wichtigen Preisbarriere dürfte die ausgedehnte Korrekturphase seit Oktober 2012 dann endgültig abgeschlossen sein.

Gold in Euro

Langfristiger Aufwärtstrend nach wie vor in Takt

Gold in Euro Diagramm

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe (Daten bis 20. August 2014)

Preisunterstützend für Gold wirken aktuell der Eintritt in die saisonal starke Nachfragephase im Zuge der indischen Hochzeitssaison sowie die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sowie in Ost-Europa.

Zu einem wieder erhöhten Absicherungsbedürfnis seitens der Investoren führten jüngst auch die eingetrübten wirtschaftlichen Perspektiven in Europa im Zuge der Sanktionsspirale mit Russland und der abermalige Eintritt des Euro-Landes Italiens in die Rezession.

Die italienische Staatsverschuldung beschleunigt sich weiter und droht noch im laufenden Fiskaljahr die Marke von 140% des BIP zu überschreiten. Der italienische Staat kann seinen Verpflichtungen gegenüber heimischen Unternehmen nicht mehr nachkommen, und die Steuerbasis erodiert mit hoher Geschwindigkeit. Die drittgrößte Volkswirtschaft Europas ist damit offiziell überschuldet.

Nicht viel besser sieht es aktuell in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas, in Frankreich aus, wo es über den Sommer erneut zu einem heftigen Einbruch der industriellen Investitionstätigkeit kam.
Aber auch die größte Ökonomie der Eurozone droht im dritten Quartal in die Rezession abzugleiten, nachdem die deutsche Volkswirtschaft bereits im zweiten Quartal um 0,2% schrumpfte. Diese Eintrübung der wirtschaftlichen und politischen Gemengelage ging an der Gemeinschaftswährung Euro nicht spurlos vorbei. Gegenüber dem US-Dollar wertete die Einheitswährung seit ihrem Jahreshoch Anfang Mai um über 5% ab. Gold- und Silberinvestoren konnten von dem Rückgang des Euro-Außenwertes profitieren, da beide Edelmetalle in US-Dollar gehandelt werden und die Euroschwäche somit automatisch zu Preissteigerungen bei Gold und Silber in Euro führt.

Der Silberpreis setzt seine Erholung momentan mit etwas weniger Dynamik fort, als der Goldpreis, da das weiße Edelmetall neben seiner klassischen Rolle als Krisen- und Absicherungswährung ein bedeutender Industrierohstoff ist. Über 60% der jährlich geförderten Silbermenge wird in der Fertigungsindustrie verbraucht. Konjunkturelle Unsicherheiten wirken daher dämpfend auf die Preisentwicklung des Edelmetalls.

Silber in Euro

Langfristiger Aufwärtstrend nach wie vor in Takt

Die Bodenbildungsphase beim Silberpreis verläuft in Folge dessen noch etwas schleppender als die bereits vollzogene Trendwende beim großen Bruder Gold.

Generell ist die Preiskorrelation zwischen Gold und Silber jedoch sehr eng, so dass sich der Silberpreis mittelfristig stark am Trend des Goldpreises orientiert und diesen in seiner Dynamik sogar übertrifft. Eine solche Entwicklung erwarten wir im positiven Sinne auch für die saisonal starke Phase bis April 2015.

Silber in Euro Diagramm

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe (Daten bis 20. August  2014)

Die Bodenbildungsphase beim Silberpreis verläuft in Folge dessen noch etwas schleppender als die bereits vollzogene Trendwende beim großen Bruder Gold.

Generell ist die Preiskorrelation zwischen Gold und Silber jedoch sehr eng, so dass sich der Silberpreis mittelfristig stark am Trend des Goldpreises orientiert und diesen in seiner Dynamik sogar übertrifft. Eine solche Entwicklung erwarten wir im positiven Sinne auch für die saisonal starke Phase bis April 2015.

Saisonale Preisentwicklung Silber
über die jeweiligen Monate eines durchschnittlichen Kalenderjahres

Positives Momentum bis Ende April 2015

Saisonale Preisentwicklung Silber

Quelle: Bloomberg | Grafik: SOLIT Gruppe

Das Preisverhältnis von Silber gegenüber Gold spricht nach wie vor für eine Priorisierung des weißen Edelmetalls. Mit aktuell 66 Unzen Silber, die für eine Unze Gold bezahlt werden müssen, ist das weiße Edelmetall in Relation zu den tatsächlichen Vorkommens- und Förderverhältnissen gegenüber Gold sehr günstig bewertet. Das natürliche Preisverhältnis bewegt sich im Bereich von ca. 15 Unzen Silber zu 1 Unze Gold.

Gold/Silber Preisverhältnis

Aktuell 66 | fairer Wert ca. 15

Gold-Silber Preisverhältnis Diagramm

Quelle: Thomson Reuters | Grafik: SOLIT Gruppe (Daten bis 20. August 2014) 

Erfahrungsgemäß verringert sich das Preisverhältnis der beiden monetären Edelmetalle immer dann, wenn die Preise über einen längeren Zeitraum hinweg ansteigen. So ermäßigte sich das Preisverhältnis Anfang 2011, also zum bisherigen Höhepunkt der seit 2001 laufenden Edelmetallrallye, bereits auf ein Niveau von knapp über 30.

Wir erwarten, dass sich im Zuge neuer zyklischer Preishochs das Preisverhältnis auf deutlich unter 20 zurückbilden wird. Bis dahin sollte Silber zumindest als Beimischung im Edelmetallportefeuille Berücksichtigung finden, da es das momentan günstigste Edelmetall darstellt, auch in Relation zu den anderen Weißmetallen Platin und Palladium.

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