Blick auf den Gold- und Silbermarkt | Juni 2016

Marktkommentar vom 23.06.2016

Zwei wichtige Impulse bewegen aktuell den Gold- und Silber-Markt: Zum einen die dramatische Zinsentwicklung weltweit und zum zweiten die sehr aggressiv geführte BREXIT-Debatte in Großbritannien mit möglicherweise weitreichenden Folgen für die gesamte Europäische Union.

Da der Ausgang des BREXIT-Plebiszit im Moment noch offen ist und wir nicht über das Ergebnis spekulieren möchten, werden wir dieses Thema in der nächsten Newsletter-Ausgabe dezidiert aufgreifen und bewerten (für unsere deutschen Vertriebspartner bereits in dem Markt-Update am 28. Juni, siehe Webinar-Einladung in diesem Newsletter).

Neben den Negativzinsen in Europa und Japan stand in Sachen Zinspolitik vor allem die jüngste Notenbanksitzung der US-Fed am 15. Juni in Washington im Zentrum des Interesses der Finanzmärkte. Nachdem die Geldpolitiker aus den USA seit über vier Jahren eine Zinswende nach oben angekündigt hatten, folgte im Dezember 2015 ein erster kleiner Minizinsschritt um 0,25%.

Doch bereits dieser erste kleine Zinsschritt überforderte die Dollar-Kreditschuldner in der ganzen Welt und es kam in der Folge zu weltweiten Turbulenzen an den Währungs-, Anleihe- und Aktienmärkten. Seit diesen crashartigen Turbulenzen Anfang des Jahres traut sich die amerikanische Notenbank Fed nicht mehr, ihre Zinswende fortzusetzen. Die Erwartung, dass die Fed im Juni nun endlich mit der Zinsnormalisierung vorankommen würde, wurden erneut stark enttäuscht.

Nicht nur, dass es wieder keine Zinsanhebung gab: Die Vorsitzende der Fed Janet Yellen dämpfte dagegen sogar die generellen Aussichten auf weitere Zinsanhebungen. Besonders entsetzt waren die Märkte von der Aussage, dass der neue angemessene Gleichgewichtszins für die USA bei null Prozent liegt und nicht wie bisher bei drei Prozent. Das war ein Schock für viele, die immer noch nicht verstanden haben, dass in einer überschuldeten Welt Zinsanhebungen absolut tabu sind.

Für Gold und Silber, den heimlichen Weltleitwährungen seit Jahrtausenden, ist die Kapitulation der US Fed vor der eigenen Zinswende, in Anbetracht der ökonomischen Herausforderungen in Amerika und der Welt, eine sehr gute Nachricht und wird die Preisauftriebskräfte weiter verstärken.

Zinswende in den USA schon zu Ende

Die Erkenntnis, dass es keinen Zinsnormalisierungsprozess geben wird, hat auch die Renditen für deutsche Staatsanleihen in den negativen Bereich abstürzen lassen.

Die Zins Perversion der Schuldner bekommt Zinsen vom Gläubiger

Der Goldpreis profitierte von der jüngsten Zinsentwicklung und der Angst vor dem BREXIT. Der Kurs in Euro ist seit zweieinhalb Jahren bereits wieder im Aufwärtstrend und beschert den Goldinvestoren jährlich zweistellige Renditen. Allein in diesem Jahr bereits 15%.

Gold in Euro neuer Aufwaertstrend läuft bereits seit zweieinhalb Jahren

Auch der Silberpreis kann sich in der Nähe seiner zyklischen Höchststände stabilisieren. Kursrücksetzer werden von den Marktteilnehmern zügig wieder hochgekauft und signalisieren einen bevorstehenden Preisausbruch nach oben.

Silber in Euro der Aufwaertstrend nimmt zu

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