Die jüngste Rallye bei Gold und Silber wurde
hauptsächlich getragen von der anziehenden Investoren- und
Schmucknachfrage. Wie in Aufwärtsphasen üblich, konnte der
Silberpreis den Goldpreis deutlich outperformen. Mit den jüngst
erreichten Rekordständen avancieren die monetären Edelmetalle zur
besten Anlageklasse 2010.

Quelle: Thomson Reuters Datastream
Besonders Investoren und Privatanleger drängten
zuletzt wieder verstärkt in die Edelmetalle, nach-dem bekannt
wurde, dass die US-Zentralbank anlässlich ihrer jüngsten Sitzung
des Offenmarkt-ausschusses (Entscheidungsgremium über die US-Geld-
und Zinspolitik) eine Fortsetzung der unkon-ventionellen Maßnahmen
beschloss und laut der Großbank Goldman Sachs plant, noch in diesem
Jahr weitere 2.000 Mrd. US$ zu drucken, um das Staatsdefizit der
USA zu finanzieren und die Zinsen am Kapitalmarkt künstlich am
Boden zu halten. Die Wiederaufnahme dieser unkonventionellen
Maßnahmen kommt einer Kapitulation der Notenbank gleich und schürt
die Angst vor einem fortgesetzten Wertverfall der Weltleitwährung
US-Dollar.
Auch aus Europa kamen Nachrichten, die den Investoren
die Notwendigkeit Edelmetalle als alternative Währungen zu halten,
wieder verstärkt vor Augen führten. In Irland und Portugal zeichnet
sich eine Ausweitung der europäischen Schuldenkrise über
Griechenland hinaus ab. Die Risikozins-aufschläge für
Staatsanleihen Irlands und Portugals stiegen auf neue Höchststände.
Die Risikoauf-schläge griechischer Staatsanleihen stiegen
gleichzeitig wieder auf das hohe Niveau, dass sie bereits im
Frühjahr dieses Jahres vor der Implementierung des Rettungspaketes
der EU-Staaten erreichten.

Quelle: Thomson Reuters Datastream
Die Entwicklung bei den Staatsanleihen europäischer
Peripherieländer ist Ausdruck der Skepsis der Investoren bezüglich
der zukünftigen Zahlungsfähigkeit dieser Staaten, der Stabilität
des europä-ischen Bankensystems und über die Zukunft des
Euro-Währungssystems. Wie groß die Skepsis gegen-über dem Euro
geworden ist, zeigt auch die Entwicklung des Schweizer Franken
gegenüber dem Euro. Die Einheitswährung fiel zuletzt auf den
tiefsten Stand seit ihrer Einführung. Vor allem Gelder aus
Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien flohen zuletzt
fast panikartig in den Franken.

Quelle: Thomson Reuters Datastream
In Deutschland ist die Stimmung hingegen auf Grund
der recht robusten Wirtschaftsentwicklung noch relativ gelassen.
Doch auch aus Deutschland kommen weiterhin besorgniserregende
Nachrichten von den Banken. So musste die Bundesregierung Anfang
September die de facto bankrotte Bank Hypo Real Estate (HRE) mit
weiteren 40 Mrd. Euro vor dem erneuten Kollaps bewahren.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass neben dem Bundesdefizit auch die
Budgets der Länder, Gemeinden und Städte in diesem Jahr, trotz
Wirtschaftsaufschwung, so tief wie nie zuvor seit Ende des zweiten
Weltkriegs in die roten Zahlen gerutscht sind. Die
Gesamtverschuldung der Bundesrepublik liegt damit aktuell bei 1,72
Bill. Euro (ca. 22.000 € pro Bürger). Nicht berücksichtigt in
dieser Erfassung der Kassenkredite und Kreditmarktschulden sind die
staatlichen Zahlungsver-pflichtungen gegenüber dem Sozialsystem und
den Beamtenpensionären. Die Gesamtverschuldung Deutschlands wird
aktuell auf über 7 Bill. Euro taxiert (Indikative
Staatsverschuldung).
Die jüngste Eskalation der Schuldenkrise in Europa
und die Tatsache, dass trotz Rettungspaketen in dreistelliger
Milliardenhöhe die strukturellen Spannungen in Euroland zunehmen,
macht die Notwendigkeit klar, mittels Gold und Silberinvestments
eine ultimative Vermögensversicherung zu halten, die unabhängig von
dem Fortbestand des Euro ihren intrinsischen Wert behält.
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